“Neue Nike Schuhe sind Pflicht, vor allem die neuen Jordans, da ich Basketballer bin. Am Wochenende Pizza bestellen und Freitag und Samstag geht’s in den Club zum Party machen.”
So fing alles an. Ich habe mir wenig Gedanken darum gemacht, dass ich sparen sollte. Genauer war es mir völlig egal. Sobald ich Geld hatte, wollte ich mir etwas kaufen und das Geld sofort ausgeben. Für mich war der Zweck des Geldes, dass es direkt gegen etwas Materielles eingetauscht werden müsse. Nikes, Jordans, andere neue stylische Klamotten, ein neues Skateboard, obwohl das alte noch gut genug war oder eben jedes Wochenende eine Pizza. Mittlerweile habe ich dazugelernt und so einige finanzielle Fehler gemacht. Hier gebe ich euch 8 Beispiele, die ihr bestenfalls vermeiden sollte. Ich bereue es nicht, weil ich durch den Konsum viel gelernt habe, dennoch möchte ich euch auch zeigen, was ich anstatt dessen heute machen würde. Vermeidet ihr diese und nutzt das eingesparte Kapital geschickt, könnt ihr mit 30 eine bereits höhere 5-stellige Summe ansparen und seid mit ebenfalls wiesentechnisch deutlich voraus.
1. Auto
Zwischen meinem 20sten und 30sten Lebensjahr habe ich mit Hilfe meiner Eltern zwei Autos gekauft. In das eine wurde eingebrochen (VW), das andere (BMW) rief immer wieder nach Reparaturen. Alleine im Anschaffungswert überstiegen beide Autos gemeinsam über 21000 Euro und da sind noch keine Reparaturarbeiten, Reifen, Verschleiß oder Ähnliches mit einbezogen. Hätte ich dies als Einmalanlage in einen Indexfonds auf den MSCI World gelegt, hätte ich in diesem Fall pro Jahr 13,2 % Rendite erhalten. Diesen Verlauf könnt ihr euch bei den Kollegen von Dividendenadel ansehen:
Das ist natürlich ein ziemlich hoher Wert, da sich der Index in dieser Zeit besonders gut entwickelte. Hätte ich mein Geld dort angelegt, wären aus ca. 21000 Euro im Depot knapp über 70000 Euro geworden, ohne auch nur einen Finger dafür krumm gemacht zu haben. Mit dem Fahrrad, zu Fuß oder per Bus und Bahn, hätte ich jede Menge Geld gespart und dies anlegen können.
2. Konsum
Wenn ich Geld erhielt, ob von einem Ferienjob oder zum Geburtstag, ich suchte direkt wofür ich es ausgeben könnte. Klamotten, Schuhe, alle zwei Jahre ein neues Handy, PC, Playstation, etc. Heute denke ich mindestens 7 Tage darüber nach bevor ich mir etwas anschaffe. Wenn ich es dann noch haben möchte, ziehe ich es wirklich in Erwägung.
3. Haushaltsbuch führen: Einnahmen und Ausgaben trocken
Ich wusste nie wie viel ich ausgebe und vor allem wofür. Um ehrlich zu sein war es mir völlig egal. Heute würde ich bereits einen gewissen Prozentanteil meines Einkommens aus Ausbildung und/oder Nebenjob sparen bzw. anlegen. Mindestens 10% würde ich anlegen für immer!
4. Partys
Ich war zwischen 20 und 26 auf so einigen Parties und das ist auch gut so, dennoch hätte man es an der einen oder anderen Stelle etwas herunterschrauben können, um früher finanziell frei zu werden.
5. Aktien/ETFs kaufen
Zwischen 20 und 28 habe ich nicht mal über Aktien nachgedacht und war der Meinung diese seinen nur für reiche Menschen gedacht. Dass Lebensversicherungen jedoch in Aktien, ETFs, Anleihen, Immobilien und Rohstoffe anlegen, um den Versicherten einen gewissen Zins zu garantieren war mir damals zu abstrakt. Heute nicht mehr. Ein ETF auf den MSCI World oder den MSCI ACWI wäre es gewesen, wenn ich damals gewusst hätte was ich heute weiß.
6. (Finanz-)Sachbücher lesen
Ich war nie eine Leseratte, zu meinem Nachteil. Ich hatte immer das Gefühl Bücher sind öde und etwas für Langweiler. Hah! Nach meinem Studium in den USA änderte sich das. Ich entdeckte die Existenz der Sachbücher, die Erfahrungen aus dem wirklich Leben vermittelten. Ich war begeistert. Plötzlich doch eine Leseratte! Ich würde jedem raten mehr zu lesen oder ein Hörbuch zu hören. Bücher können bereits für wenig Geld gebraucht gekauft werden. Ein interessantes Buch ist wie ein Seminar oder ein privates Gespräch mit (potenziell) sehr cleveren Menschen für vergleichsweise wenig Geld. Ein Mentor aus Papier und Tinte. (1) RICH DAD, POOR DAD, (2) THINK AND GROW RICH, (3) THE INTELLIGENT INVESTOR, (4) THE LITTLE BOOK OF COMMON SENSE INVESTING und (5) MILLIONAIRE TEACHER, würde ich mir heute kaufen, um mich im Bereich Finanzen fortzubilden. Ich glaube fest, dass jede/r, die/der diese Bücher liest sofort finanziell intelligenter handelt.
7. Fast Food
Ständig habe ich früher essen bestellt oder wir waren bei McDonalds oder anderen Fast Food Ketten. Nichts spricht dagegen auswärts zu essen, ich mache es heute noch sehr gerne, dennoch würde ich rückblickend deutlich öfters selbst kochen. Es ist gesünder und kostengünstiger.
8. Über Selbstständigkeit nachdenken
Bereits während meiner Ausbildung und während meines Studiums merkte ich, dass Selbstständigkeit mich interessiert. Im Endeffekt führte dieser Gedanken ebenfalls dazu Aktien bzw. Unternehmensanteile zu kaufen. Trotzdem hätte ich rückwirkend früher über die Selbstständigkeit nachdenken sollen. Heutzutage gibt es viele Möglichkeiten sich selbstständig etwas dazuzuverdienen, ob über Textbroker, Upwork, Shopify oder Amazon FBA, etc. Anstatt jedoch in den Sommer- oder Semesterferien in Fabriken zu arbeiten, würde ich versuchen mir Wissen anzueignen, um eine eigene Firma in einem Bereich aufbauen zu können, der mich absolut begeistert. Warum? Es klingt nicht nach Arbeit, sondern nach hartem Vergnügen. Das finde ich besser. Als allgemein sportbegeisterter NBA-Fan, bin ich einen ähnlichen Weg gegangen. Ich unterrichte nun Englisch und Sport in einer Schule.
Fazit
Wenn ihr euch heute diese 8 Punkte näher anschaut und versucht euch in diesen Bereichen etwas weiterzuentwickeln, seid ihr mit 30 deutlich weiter als ich. Anschließend 5 Dinge, die dazu geführt haben, dass ich sehr viel gelernt habe. A) Tue Dinge, die dir Spaß machen, B) reise und lerne andere Sprachen, C) begib’ dich aus deiner Komfortzone, um zu wachsen und D) akzeptiere deine Fehler. Es gibt keinen Menschen ohne!
Mike Wagner
Eine Antwort auf „8 finanzielle Fehler aus meinen 20ern, die du vermeiden solltest“
Interesante Fakten!! Finde alle sehr hilfreich. Vielleicht wird dieses Thematik in Schülen und Uni allgemein eingearbeitet für alle…..