Ich höre von immer mehr Menschen, die das Hamsterrad verlassen möchten, die ihr Hobby zum Beruf machen wollen oder eine Leidenschaft für etwas entdeckt haben und damit Geld verdienen wollen… mit einem Microbusiness, mit Fokus auf Freiheit und wertschaffende Arbeit, quasi, eine kleine Firma, die nur dir gehört, die keine Millionen macht, dich aber völlig glücklich und frei arbeiten lässt.
Sprechen diese Menschen von ihrem Vorhaben bei Freunden und Familie, wird ihnen oftmals mit einem Lachen oder einem “Ja klar, das will doch jede/r” entgegnet. Lateral schwingt hier immer wieder mit, dass eine solche Idee utopisch sei. Es wird außerdem argumentiert, dass es ja auch Menschen geben müsse, die unsere wichtigen Jobs in der Industrie übernähmen. Wir hätten ja jetzt schon einen Mangel an Handwerkern. Diese Menschen haben natürlich recht, dennoch frage ich mich, ob das Vorhaben wirklich so utopisch ist. Als Lehrer bin ich privilegiert und geniesse meinen Job sehr, dennoch frage ich mich, was wäre, wenn ich selbst meine Arbeitszeiten festlegen könne oder beschließen könne, dass ich diese Woche Samstag und Sonntag arbeiten wolle anstatt Montag und Dienstag? Könnt ihr euch das vorstellen? Viele können es nicht.
In der heutigen Zeiten sind wir nicht mehr im Umbruch, wir leben mitten im Zeitalter von Social Media und viele Firmen und Privatpersonen nutzen unterschiedliche Plattformen zum Marketing, jedoch werden Facebook, Instagram, Musical.ly, Snapchat, YouTube und Linkedin immer wieder verteufelt und als Zeitverschwendung und Vergeudung von (wirklichen) sozialen Kontakten bezeichnet. Ich glaube diese Aussagen zeigen häufig völlige Blauäugigkeit und viele Menschen verschließen ihre Augen vor der Wirklichkeit. Sind es denn nicht wir selbst, die entscheiden wie lange wir auf Instagram oder Facebook hin und her scrollen oder uns unterschiedliche Profile ansehen und nach einem anderen Leben schmachten, anstatt uns um unser eigenes Leben zu kümmern?
Das Problem des Verteufelns von Social Media liegt darin, dass es oftmals auf einem wackligen Fundament gebaut ist. Nur den Oberkörper im Fitnessstudio zu trainieren sah schon immer scheiße aus, wenn man Spaghettibeine hat. Social Media sollte nicht verteufelt werden, sondern die Art wie wir konsumieren. Es ist an uns Social Media richtig zu nutzen und aufzuhören nur das Leben anderer zu betrachten. Eine effiziente Nutzung kann eben sein, sich eine eigene Firma über Social Media aufzubauen oder sie zu vermarkten. Ich bin der Überzeugung, dass in Microbusinesses äußerst großes Potenzial steckt, durch das uns andere Menschen an ihren besonderen Talenten teilhaben lassen können und ebenfalls davon leben.
Natürlich bin ich als Lehrer kein Marketingprofi oder Entrepreneur, jedoch sehe ich deutlich was viele Menschen und Firmen auf diesen Plattformen nutzen. Über Facebook, Instagram und Co. die eigene Werbung zu schalten ist heutzutage Gang und Gebe. Viele Menschen laden Videos von sich auf Youtube hoch, wo sie über ihre Leidenschaft sprechen und Dinge erläutern. Sie bilden eine Community und bauen anschließend einen eigenen Brand auf. Ist dies für jeden etwas? Nein! Natürlich nicht. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass in jedem Menschen großen Potenzial steckt genau diese Dinge herauszufinden. Heutzutage gibt es endlose Möglichkeiten, wo Personen durch ihre Stärken in einem Microbusiness glänzen und sich selbst vermarkten können, sei es in einem Vlog, Blog, Podcast oder durch Ecommerce.
Wir alle sollten uns nicht zu sehr selbst einschränken und uns und andere eher darin bekräftigen neue Dinge auszuprobieren. In vielerlei Hinsicht sollten wir ebenfalls unsere Ratschläge hinsichtlich der nachwachsenden Generationen hinterfragen. Auf die Frage hinsichtlich ihres Berufswunsches antworten Kinder heutzutage oftmals, dass sie YouTuber oder ähnliches werden möchten. Was ist deine Meinung dazu? Was würdest du dazu sagen? Vor einigen Jahren hätte ich selbst völlig anders als jetzt geantwortet. Meine Antwort ist: Leg los, aber mach nur das, was dir wirklich Spaß macht.
mike wagner